Vorbereitungen
Besichtigt, gekauft und nun also ausstatten. Zumindest mal rudimentär für die erste Überführung von Uetersen nach Großenbrode. 220 km sagt das Seenavi. Ich sitze mal wieder im Allgäu, es ist Anfang April und als Norddeutsche dachte ich, ich erlebe einen Hauch von Winter. Schließlich bin ich in die Berge gefahren. Stattdessen gehören Flipflops und kurze Hosen zur passenden Wetterkleidung. Währenddessen ist zu Hause die Schneeschaufel fleißig im Einsatz.
Diesmal durchstöbere ich das Netz, auf der Suche nach Bootsausstattungen. Weniger auf den Yachtportalen, sondern viel mehr auf Pinterest und Co. Erstausstattung Bordküche, Ideen für Stoffe und generell die Frage welchen Sichtschutz und Sonnenschutz brauchen die zahlreichen Fenster. Chemieklo versus Trockentoilette. Tolle Blogs zu speziellen Ausstattungen. Nachhaltigkeit: Windrad, Photovoltaik und eben Trockenklo statt Chemiemüll. Neue Welten tun sich auf und alte treffe ich wieder. Zu Studentenzeiten bin ich monatelang mit einem selbst ausgebautem Hanomag durchs südlich Europa und die Türkei gefahren. Irgendwie ein bisschen wie ‘back to the roots’ (da sind sie schon wieder die Wurzeln…auf See?).
Unser Haushalt ist einfach bestückt. Das soll heißen, drei Kinder haben in den letzten 10 Jahren ihren Hausstand gegründet und da wird man jeden überflüssigen Topf und Teller los. Trotzdem flöhen wir noch mal alles durch und es ist unglaublich was für praktische Dinge wir zu Tage befördern. Magnetische LED-Wandlampen, Stirnlampen, getwistete Campingwäscheleinen, Klopapierhalter, Türgriffe, Haken, Espressokanne für den Gasherd, etc.
Olaf wirbelt währenddessen an Bord. Endlich. Ich bekomme Fotos von neuen Einbauten. Elektrowandler und Lademanagementstationen finden ihren Platz. Regale die wir zu zweit nicht brauchen fliegen raus und ein toller neuer Sitz- und Arbeitsplatz mit Stauraum entsteht.
Zu Hause angekommen gleichen wir den Stand der to-do’s ab und legen eine Wunderlist an. Praktische App um gemeinsam Listen zu führen, wenn man unterwegs ist. Hat einer etwas erledigt, hakt er es digital ab und der andere sieht sofort den aktuellen Stand der Dinge die immer noch zu tun sind. Auch sehr praktisch für die Lebensmittelliste oder Bekleidung (welche Jacke und Pullover war noch mal an Bord..?), so muss man nicht jedesmal wenn man los fährt von vorne überlegen was man braucht. An Bord kann Fehlendes direkt hinzugefügt oder wieder aktiviert werden. Alles für jeden an einer Stelle und ohne Einkaufszettel an Bord zu vergessen.
Die häusliche Sammelecke für alles was mit soll wächst und die leicht aufgeregte Vorfreude auch. Beim Einschlafen bedrohlicher und weggeatmet, am Tag freudig. In wenigen Tagen geht es los, uiuiui.